Finanzbegriffe einfach erklärt DisagioDas Disagio oder Abgeld bezeichnet den Betrag, um den der Ausgabe- oder Börsenkurs eines Wertpapiers unter dessen innerem Wert (Nennwert) liegt, bzw. der bei einer Darlehensaufnahme nicht ausgezahlt, sondern vom Darlehensgeber einbehalten wird. Verbreitet ist Disagio v.a. bei Anleihen; diese werden häufig direkt mit Disagio, also unter Nennwert, ausgegeben. Dies wird als Unterpari-Emission bezeichnet; von pari spricht man, wenn der Börsenkurs gleich dem Nennwert ist. Die Höhe des Disagio wird meist in Prozent ausgedrückt. Wird eine Anleihe mit Nennwert 1.000 Euro mit 5 Prozent Disagio ausgegeben, so zahlt der Käufer also nur 950 Euro. Da der Emittent jedoch den vollen Nennwert verzinsen und zum Laufzeitende zurückzahlen muss, kann der Käufer durch das Disagio zusätzlich Gewinn über den reinen Nominalzins hinaus erzielen. Ein Disagio ist damit für den Darlehensgeber (hier: Anleihekäufer) von Vorteil, für den Darlehensnehmer (hier: Anleiheemittent) bedeutet es Mehrkosten. Analog wird auch ein Abschlag bei größeren Krediten oder Darlehen, wie Hypotheken- bzw. Annuitätendarlehen zur Baufinanzierung, als Disagio bezeichnet. So zahlt die Bank (als Darlehensgeberin) bei 10.000 Euro vereinbartem Darlehensbetrag bei 5 % Disagio nur 9.500 Euro an den Kunden (Darlehensnehmer) aus. Der Kunde muss aber auch hier die vollen 10.000 Euro verzinsen und zurückzahlen. Aktien dürfen grundsätzlich nicht mit Disagio (unter Nennwert) ausgegeben werden. Das Gegenteil von Disagio ist Agio bzw. Aufgeld. Lesen Sie weiter: Diskontsatz ONLINE-FINANZRECHNER
Stichwörter |
||||