Finanzbegriffe einfach erklärt LombardsatzDer Lombardsatz ist ein ehemaliger Leitzins der deutschen Bundesbank, zu dem sich Geschäftsbanken kurzfristig refinanzieren konnten. Über Leitzinsen wie den Lombardsatz können die jeweiligen Bundes- bzw. Zentralbanken das Zinsniveau beeinflussen und regulierend auf den Geldmarkt einwirken. Sie haben Einfluss darauf, wie die Geschäftsbanken selbst ihre Zinsen gestalten, und in welchem Umfang Wirtschaft und Verbraucher ihrerseits Kredite aufnehmen, bzw. in welchem Umfang, in welcher Form und wie langfristig sie Geld anlegen. Leitzinsen sind ein wichtiges Instrument, um bei Bedarf Wirtschaftswachstum anzukurbeln und Inflation einzugrenzen. Der Lombardsatz war bis 1998 neben dem Diskontsatz ein Leitzins der deutschen Bundesbank. Er bezeichnete den Zinssatz, zu dem sich Geschäftsbanken über einen sog. Lombardkredit bei der Bundesbank kurzfristig Geld leihen konnten. Der Lombardsatz lag meist über dem Diskontsatz. Der Name Lombardsatz und Lombardkredit geht zurück auf die Lombardei, eine Region in Italien. Hier setzte sich diese Kreditform (Geldmittel gegen Zinsen und Pfand, heute in Form von Wertpapieren) im Mittelalter durch. Sie trug in der Folge zum Florieren der italienischen Banken und Handelshäuser bei und wurde nach und nach in den anderen Ländern Europas übernommen. Mit Entstehung des Euro-Raums hat die Europäische Zentralbank (EZB) die geldpolitische Zuständigkeit der nationalen Bundesbanken übernommen. Der Lombardsatz wurde daraufhin ab 1999 durch den Spitzenrefinanzierungssatz der EZB ersetzt, zu dem die EZB nun kurzfristige Refinanzierungsgeschäfte mit den Geschäftsbanken im Euroraum führt. Lesen Sie weiter: Management-Gebühr ONLINE-FINANZRECHNER
Stichwörter |
||||