Diskontsatz

Der Diskontsatz war der durch die deutsche Bundesbank festgelegte Zinssatz, zu dem sie Wechsel von den Geschäftsbanken ankaufte.

Kreditinstitute konnten sich so bei der Bundesbank zum Diskontsatz refinanzieren. Über den Diskontsatz konnte die Bundesbank damit auch das Zinsniveau beeinflussen, und auf diesem Weg auch die Nachfrage nach Krediten sowie das Geldanlageverhalten seitens Verbrauchern und Wirtschaft. Der Diskontsatz fungierte so als Leitzins.

Wurde der Diskontsatz verändert, hatte dies unmittelbar Auswirkungen auf das Börsengeschehen. Bereits die Vermutung, dass der Diskontsatz erhöht oder erniedrigt werden könnte, sorgte an der Börse für Spekulationen.

Wenn der Diskontsatz gesenkt wurde, führte dies zu einem sinkenden Zinsniveau insgesamt. Somit wurde die Anlage in Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren, wie zum Beispiel Anleihen, wieder attraktiver, was steigende Aktienkurse zur Folge hatte.

Seit die Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) ausgeführt wird, findet kein Diskontgeschäft mehr statt. Anstelle des Diskontsatzes wurde der Basiszinssatz eingeführt.

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