Finanzbegriffe einfach erklärt NegativzinsenNegativzinsen sind eine mögliche Folge einer exzessiven Niedrigzinspolitik. Setzen Banken Negativzinsen auf Kundeneinlagen an, bekommen Kunden für ihre Einlagen keine Zinsen mehr, sondern müssen im Gegenteil Zinsen zahlen. Kredite mit Negativzinsen dagegen versprechen dem Kreditnehmer Zinsen, statt sie von ihm zu fordern. Seit 2014 müssen Geschäftsbanken in der EU Negativzinsen zahlen, wenn sie überschüssige Kundengelder bei der Europäischen Zentralbank auslagern. Diese Unkosten geben die Geschäftsbanken weiter, indem sie die Einlagen ihrer Kunden ihrerseits mit Negativzinsen belegen. In der Regel kommt dabei eine Zinsstaffel zum Einsatz. Gleichzeitig versuchen die Banken auf diese Weise, allzu hohe Kundeneinlagen zu vermeiden. Da negative Zinsen auf Sparguthaben nach § 488 BGB allerdings nicht vorgesehen sind, sprechen Banken zumindest gegenüber Verbrauchern nicht von Negativ- oder Minuszinsen, sondern von einer Verwahrgebühr; diese kommt nach § 688 ff. BGB infrage. Vor dem gleichen Hintergrund bieten einzelne Drittanbieter auch Kredite mit Negativzinsen an. Hier bekommt der Kreditnehmer die Zinsen, anstatt sie zahlen zu müssen. Für solche Produkte gibt es jedoch keine objektive Notwendigkeit, es handelt sich lediglich um Werbeaktionen, der eigentliche Kredit hat einen positiven Sollzins. Mehr zum Thema in unserer Miniserie Negativzinsen. Geldanlagen mit Zinsstaffel, auch mit Negativzinsen, lassen sich leicht mit unserem Tagesgeldrechner durchrechnen. Lesen Sie weiter: Nennwert ONLINE-FINANZRECHNER
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