Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland Bund-Länder-AnleiheDie Bund-Länder-Anleihe ist eine gemeinsam von der Bundesrepublik Deutschland und einem Teil der Bundesländer emittierte Anleihe mit Festzins und 7-jähriger Laufzeit. Da sie nicht allein vom Bund emittiert wird, ist die Bund-Länder-SAnleihe ein Bundeswertpapier im weiteren Sinn. Bund und beteiligte Länder teilen die Anlagegelder unter sich auf und kommen auch gemeinsam für die Zinszahlungen auf. Die Bund-Länder-Anleihe ist mit einem festen Nominalzins ausgestattet (sog. Kupon), wobei die Zinsen jährlich an die Anleger ausgezahlt werden. An der ersten (und bislang einzigen) Emission im Jahr 2013 waren neben dem Bund die zehn Bundesländer Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein beteiligt. Nicht dabei waren Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Sachsen und Thüringen. Diese Bund-Länder-Anleihe ist mit 1,5 Prozent ungefähr so hoch verzinst wie eine etwa zeitgleich emittierte 10-jährige Bundesanleihe. Die Bund-Länder-Anleihe wird an der Börse gehandelt; über Banken und Sparkassen oder Direkt-Broker können Anleger jederzeit Anteile kaufen und wieder verkaufen. Neben den Zinsen können Anleger so zusätzlich Kursgewinne erzielen (aber natürlich auch Kursverluste erleiden). Mit drei Milliarden Euro Emissionsvolumen (erste Emission) ist die Bund-Länder-Anleihe bislang mit deutlich geringerem Volumen am Markt vertreten als andere Bundeswertpapiere. Zum Vergleich: Bundesanleihen sind praktisch jederzeit mit einem Gesamtvolumen von mehreren hundert Milliarden Euro in Umlauf, wobei viele Serien mit unterschiedlichen Emissionszeitpunkten gleichzeitig laufen. Die Bund-Länder-Anleihe ist deshalb ggf. nicht so liquide wie andere Bundeswertpapiere. Aufstockungen oder Emission weiterer Bund-Länder-Anleihen (ggf. auch mit anderen Emittenten) sind grundsätzlich möglich. Die Laufzeit, die relativ neue Anleiheform und das bisherige Volumen lassen für die Bund-Länder-Anleihe stärkere Kursschwankungen erwarten als z.B. bei den kürzer laufenden und etablierten Bundesobligationen. Dadurch werden entsprechend höhere Gewinne möglich, ebenso aber auch Verluste. Das Kursrisiko der Bund-Länder-Anleihe ist aber wie bei allen börsennotierten Bundeswertpapieren begrenzt, denn am Ende der Laufzeit erhalten Anleger grundsätzlich den vollen Nennwert (entsprechend einem Kurs von 100) zurück gezahlt. Zum Laufzeitende wird sich der Kurs also um diesen Wert einfinden. Anleger können das Kursrisiko damit praktisch umgehen, indem sie die Anleihe bis Ende der Laufzeit halten. Bei der Bund-Länder-Anleihe haften Bund und die beteiligten Bundesländer gemeinsam für Zinszahlungen und Rückzahlung, und zwar anteilig entsprechend ihrer Beteiligung an der Emission. Der Bund muss dabei nicht unbedingt den größten Anteil haben; bei der ersten Emission der Bund-Länder-Anleihe hatte ihn Nordrhein-Westfalen. Intuitiv würde man annehmen, dass das Emittentenrisiko dabei höher ausfällt als bei den übrigen Bundeswertpapieren, die allein vom Bund emittiert werden. Trotzdem hat die Bund-Länder-Anleihe ein hervorragendes Rating erhalten; ein Zahlungsausfall ist also auch hier eher nicht befürchten. Da Anleger Anteile der Bund-Länder-Anleihe nur über die Börse kaufen können, sind grundsätzlich Börsen- und ggf. Depotgebühren zu berücksichtigen. Gewinne aus der Bund-Länder-Anleihe sind steuerpflichtig im Rahmen der Abgeltungssteuer auf Kapitalerträge. Die Bund-Länder-Anleihe im Überblick
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ÜBERSICHT
Bundeswertpapiere – Wertpapiere der Bundesrepublik Deutschland Unverzinsliche Schatzanweisungen Inflationsindexierte Bundesobligationen Bund-Länder-Anleihe Inflationsindexierte Bundesanleihen 2013 – Aus für reine Privatanleger-Bundeswertpapiere 2013 – Bundesfinanzagentur stellt kostenlose Schuldbuchkonten ein |
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