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Einnahmequelle des Staates

Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer

Wann immer man etwas kauft, zahlt man Umsatz- oder Mehrwertsteuer. Sie ist eine der wichtigsten Einnahmequellen von Bund, Ländern und Kommunen. Tragen muss sie der Verbraucher – und zwar allein.

Der steuerpflichtige Vorgang ist der Verkauf von Waren oder Dienstleistungen. Der Verkäufer muss die Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer auf den Nettopreis aufrechnen. Den Nettopreis darf er selbst behalten, die Steuer hat er ans Finanzamt abzuführen. Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer ist deshalb beim Kauf von praktisch allen Waren und Dienstleistungen direkt im Kaufpreis enthalten. Auf Rechnungen muss die Mehrwertsteuer extra ausgewiesen werden, deshalb liest man hier regelmäßig etwa "zzgl. 19% MwSt.".

Die Steuereinnahmen fließen an Bund, Länder und Kommunen. Der reguläre Steuersatz beträgt in Deutschland 19 Prozent vom Netto-Verkaufspreis. Für bestimmte Dinge, darunter viele Nahrungsmittel, gilt ein ermäßigter Steuersatz von 7 Prozent. Der Netto-Verkaufspreis (ohne Steuer) plus die Mehrwertsteuer dazu ergibt den Brutto-Verkaufspreis (inkl. MwSt.) – und damit den Preis, den man als Käufer zahlt.

Nur wenige Dinge sind steuerbefreit, dazu gehören Kredite und Versicherungen. Dadurch stellt die Mehrwertsteuer eine lukrative Einnahmequelle für Bund, Länder und Kommunen dar: 2018 belief sich ihr Gesamtaufkommen auf mehr als 175 Milliarden Euro (in Deutschland). Deshalb haben auch fast alle anderen Länder der Welt irgend eine Form von Mehrwert- oder Umsatzsteuer – nach dem Prinzip: Wo sowieso gerade Geld fließt, lassen sich gut Steuern abzweigen.

Was ist der Unterschied zwischen Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer?

Die Begriffe Umsatzsteuer und Mehrwertsteuer werden oft gleichbedeutend verwendet. Für den Steuerzahler ist der Unterschied tatsächlich eher formal, beides ist richtig: Umsatzsteuer bezeichnet die eigentliche Steuerform, die den Umsatz besteuert – eine sog. Verkehrssteuer.

Mehrwertsteuer ist die Form, in der die Umsatzsteuer gestaltet ist: Bevor man als Verbraucher ein Produkt kauft, durchläuft dieses Produkt eine Produktionskette, in der das Produkt verarbeitet und weiterverkauft wird. Dabei wird effektiv immer nur der Mehrwert, den das Produkt auf jeder Produktionsstufe bekommt, besteuert – daher der Name "Mehrwert-Steuer". Bis es schließlich beim Verbraucher landet, der die Mehrwertsteuer auf den Endpreis zahlt.

Die tatsächliche Steuerlast trägt dabei allein der Verbraucher, denn Unternehmen können sich die von ihnen gezahlte Mehrwertsteuer zurückerstatten lassen bzw. als Vorsteuer verrechnen. So landet letztlich nur die vom Verbraucher gezahlte Mehrwertsteuer beim Fiscus – siehe auch Wie funktioniert die Mehrwertsteuer?. Als Verbraucher muss man die Mehrwertsteuer also zahlen – sich aber nicht darum kümmern, dass sie beim Finanzamt landet, denn dafür sind die Unternehmen zuständig, die ihre Produkte und Dienstleistungen verkaufen. Die Mehrwertsteuer ist damit eine indirekte Steuer.

Wo zahlt man keine Mehrwertsteuer?

In allen EU-Ländern ist die Mehrwertsteuer nach diesem Prinzip gestaltet. Allerdings hat jedes Land seine eigenen Steuersätze, wobei Deutschland im EU-Vergleich sogar noch relativ günstig abschneidet. Sonderregelungen gibt es u.a. für Kleinunternehmer und Forst- und Landwirte. Einige wenige Dinge sind zudem ganz von der Mehrwertsteuer befreit, darunter Kredite, Grundstückskäufe, Wohnungsmieten, Heilbehandlungen in der Humanmedizin und – die Insel Helgoland, auf der, als einzigem Gebiet in ganz Deutschland, traditionell keine Mehrwertsteuer erhoben wird.

Mehr zum Thema in unserer Miniserie Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer

Mehrwertsteuer, Netto- und Bruttopreis berechnen

Lesen Sie weiter: Grunderwerbsteuer


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Steuer - Konsum