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Geliehenes Geld – Kredite und Darlehen

Cap-Darlehen

Cap-Darlehen sind Darlehen mit variablen Zinsen, wobei für die Zinsen eine Obergrenze (das Cap) vereinbart wird. So werden Cap-Darlehen bei steigenden Zinsen nicht gar zu teuer, bei sinkenden Zinsen aber günstiger.

Cap-Darlehen werden von einigen Kreditinstituten zur Bau- und Immobilienfinanzierung angeboten. Im Gegensatz zu vielen anderen Darlehen in diesem Sektor haben Cap-Darlehen keinen Festzins, sondern variable Zinsen. Der Zinssatz wird dabei in kurzen Abständen (von meist drei oder sechs Monaten) an die aktuellen Marktzinsen angepasst. Als Kunde hat man so direkt einen Vorteil bei sinkenden Zinsen, zahlt andersherum aber natürlich auch mehr, wenn die Zinsen steigen.

Um dieses Risiko zu begrenzen, werden die Zinsen bei Cap-Darlehen gedeckelt. Das Cap markiert einen Maximalzins, den das Darlehen nicht überschreitet, selbst wenn die Marktzinsen höher steigen sollten. Bei sinkenden Zinsen wird das Darlehen also günstiger, bei steigenden Zinsen werden die Darlehenskosten aber automatisch begrenzt.

Cap-Darlehen sind meist ratenweise zurückzuzahlen. Die Raten bestehen oft aus einem festen Tilgungsanteil und einen variablen Zinsanteil. Dadurch kann sich die Ratenhöhe je nach Zinssatz ändern. Das Cap legt aber gleichzeitig eine Maximalhöhe fest, welche die Raten nicht übersteigt.

Chance auf günstige Zinsen vs. hohe Cap-Gebühren

Neben dem unmittelbaren Vorteil, direkt an möglichen Zinssenkungen teilzuhaben, bei nur begrenztem Kostenrisiko im Fall eines Zinsanstiegs, bieten Cap-Darlehen noch weitere Pluspunkte. Sondertilgungen sind (wie bei variabel verzinsten Darlehen üblich) in der Regel möglich, und das in beliebiger Höhe und gebührenfrei. Selbst bei vorzeitiger Kündigung fällt (innerhalb der gesetzlichen Fristen) keine Vorfälligkeitsentschädigung an.

Möchte man das Darlehen nicht gleich kündigen, aber doch lieber feste Zinsen, lassen sich Cap-Darlehen noch nachträglich in Festzinsdarlehen umwandeln. Weil Banken für längerfristige Zinsbindungen immer einen Aufschlag hinzurechnen, sind die Zinsen eines Cap-Darlehens jedoch häufig niedriger als die eines entsprechenden Festzinsdarlehens.

Aber nicht immer – denn auch für das Zins-Cap verlangen die Banken teils erhebliche Gebühren, die das Cap-Darlehen entsprechend verteuern. Die Cap-Gebühr ist entweder gleich zu Beginn als Einmalsumme fällig (was einen frühzeitigen Ausstieg dann unrentabel macht, denn die Gebühr wird nicht zurückerstattet). Alternativ kann die Cap-Gebühr auf die Zinsen verteilt werden, was dann wiederum die Zinsen entsprechend erhöht.

Vorsicht ist auch beim Zins-Cap selbst geboten, denn das wird mitunter so hoch angesetzt, dass es vom Marktzins kaum erreicht werden wird und damit letztlich ineffektiv ist. Zusätzlich haben manche Cap-Darlehen eine zusätzliche Zins-Untergrenze (Floor), durch die Kunden auch nur einen begrenzten Nutzen bei sinkenden Zinsen haben.

Zwischen- oder Teilfinanzierung, bei einer gewissen Risikobereitschaft

Cap-Darlehen eignen sich deshalb am ehesten in Zeiten hoher oder bereits wieder sinkender Zinsen, in denen man sich nicht zu früh mit einem Festzinsdarlehen festlegen möchte. Dafür darf das Cap-Darlehen aber keine zu enge Zinsuntergrenze haben. Stehen die Zinsen bereits sehr niedrig, sodass sie kaum noch weiter fallen können, sind Cap-Darlehen wenig sinnvoll.

Weil man auch relativ schnell wieder aussteigen kann, eignen sich Cap-Darlehen zudem bedingt als kurzzeitige Teil- oder Zwischenfinanzierungen, alternativ zu einem herkömmlichen Festzinsvertrag, beispielsweise um einige Monate zu überbrücken, bis ein fertig bespartes Bauspardarlehen zuteilungsreif wird. Voraussetzung ist in diesem Fall, dass sich die Cap-Gebühr im Rahmen hält und nicht als Einmalgebühr bei Vertragsbeginn fällig ist.

Unbedingt sollte man für Cap-Darlehen eine gewisse Risikobereitschaft mitbringen und den Markt im Auge behalten, um auf Zinsänderungen bei Bedarf reagieren zu können. Denn wegen der variablen Zinsen lassen sich Cap-Darlehen (trotz Cap) nur sehr begrenzt durchkalkulieren und vorausplanen – sicher rechnen lässt sich nur mit der durch das Cap vorgegebenen Maximalbelastung.

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