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Kapital richtig anlegen

Bundeswertpapiere – Wertpapiere des Bundes

Bundeswertpapiere sind Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland. Als Geldanlage bieten sie höchste Sicherheit bei mageren Renditen. 2013 wurde die Ausgabe einiger Bundeswertpapiere aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Staaten brauchen laufend Kapital. Eine der Möglichkeiten, sich das zu beschaffen, stellen Anleihen dar. Die Anleihen der Bundesrepublik Deutschland werden Bundeswertpapiere genannt. Anleger, die in Bundeswertpapiere investieren, leihen darüber dem Bund Geld; dafür erhalten sie über die Laufzeit hinweg Zinsen, die garantierte Sicherheit ihres angelegten Kapitals und am Ende der Laufzeit das verliehene Geld zurück.

Der Bund emittiert eine umfangreiche Auswahl an Bundeswertpapieren, die sich in ihren Laufzeiten und ihrer Verzinsung unterscheiden und damit verschiedene Anlagewünsche bedienen: Es gibt Bundeswertpapiere mit Laufzeiten von 6 Monaten (Unverzinsliche Schatzanweisungen) bis zu 30 Jahren (Bundesanleihen). Sie können einen festen Nominalzins bringen, oder mit einem Zinsabschlag (Disagio) ausgegeben werden, oder sogar mit Inflationsausgleich ausgestattet sein. Mit der Tagesanleihe gibt es sogar ein Bundeswertpapier mit unbegrenzter Laufzeit und variablem Zins; sie gehört allerdings zu denen, die seit 2013 nicht mehr ausgegeben werden.

Die meisten Bundeswertpapiere, die derzeit emittiert werden, werden an der Börse gehandelt; Anleger können sie über Banken und Sparkassen börsentäglich kaufen und wieder verkaufen. Zusätzlich zu den (sicheren) Zinsen ergibt sich damit die Chance auf Kursgewinne, aber natürlich auch das Risiko von Kursverlusten. Kursschwankungen können umso stärker ausfallen, je länger die Laufzeit ist und je mehr sich der Marktzins während der Laufzeit ändert.

Sicherheit top, Rendite flop

Das Kursrisiko bleibt aber begrenzt, denn am Ende der Laufzeit zahlt der Bund grundsätzlich den vollen Nennwert seiner Bundeswertpapiere zurück. Wer also Bundeswertpapiere zum Nennwert von z.B. 1.000 Euro bis zur Fälligkeit hält, bekommt die entsprechenden Zinsen, und zur Fälligkeit die 1.000 Euro zurück. Weil die Börsenkurse in Prozent des Nennwerts notiert werden, finden sich die Kurse gegen Laufzeitende jeweils wieder um diesen Wert ein. Das Kursrisiko lässt sich deshalb umgehen, indem Bundeswertpapiere bis zur Fälligkeit gehalten werden.

Da die Bundesrepublik Deutschland als ausgesprochen sicherer Schuldner gilt und regelmäßig die Bestnote beim Rating erhält, ist das Risiko eines Zahlungsausfalls ausgesprochen niedrig – noch ein Plus in Sachen Sicherheit. Die hohe Sicherheit bedingt aber auch entsprechend niedrige Zinsen, die meist noch unter dem liegen, was Banken bieten. In Niedrigzinsphasen kann es dadurch wenn auch nicht zu Negativzinsen, so aber doch (unter Berücksichtigung von Börsen- und Depotgebühren) reihenweise zu Negativrenditen kommen. Das heißt: Das Geld ist äußerst sicher angelegt, dafür zahlt man aber drauf.

Einstellung der Privatanleger-Bundeswertpapiere 2013

Aus diesem Grund hat der Bund die Ausgabe mehrerer Bundeswertpapiere, die sich speziell an Privatanleger richteten, 2013 eingestellt. Durch die Niedrigzinsen rentierten sie sich schlicht nicht mehr. Das betrifft Finanzierungsschätze, abgezinste Bundeswertpapiere mit kurzer Laufzeit, Bundesschatzbriefe, früher die Klassiker unter den Bundeswertpapieren, und die erst 2008 eingeführte Tagesanleihe. Noch laufende Papiere laufen bis zu Fälligkeit weiter; Anteile der Tagesanleihe bis zu ihrer Rückgabe.

Bis 2013 konnten Privatanleger bei der Finanzagentur außerdem kostenlose Schuldbuchkonten eröffnen und ihre Bundeswertpapiere darüber kaufen und gebührenfrei verwalten. Dieser Service läuft seit 2013 ebenfalls aus. Auch hier gilt aber Bestandsschutz: Schuldbuchkonten, in denen noch Bundeswertpapiere verwahrt werden, laufen bis zur Fälligkeit der enthaltenen Bundeswertpapiere (bzw. bis zur Rückgabe von Tagesanleihe-Anteilen) weiter.

Bundeswertpapiere im Überblick

  • Sicherheit – top. Zahlungsausfall praktisch ausgeschlossen, begrenztes Kursrisiko bei Börsenhandel.
  • Liquidität – unterschiedlich, je nach Art des Bundeswertpapiers und Anlageverhalten des Anlegers.
  • Rentabilität – magere Zinsen, gewisse Chancen auf Kursgewinne.

Lesen Sie weiter: Staatsanleihen – Staaten Geld leihen


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